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Über eine Milliarde Pfand-Rückgaben in Österreich

Zehn Monate nach Einführung des Einweg-Pfands wurden in Österreich bereits über eine Milliarde Flaschen und Dosen zurückgegeben.

30.10.2025 15:12
red04
© Adobe Stock
Ziel des im Jänner eingeführten Einweg-Pfandsystems ist es, wertvolle Materialien aus Getränkeverpackungen im Kreislauf zu halten.

Zehn Monate nach der Einführung des österreichischen Einweg-Pfandsystems wurden bereits mehr als eine Milliarde Flaschen und Dosen zurückgegeben. Laut Umfragen unterstützen rund drei Viertel der Bevölkerung das neue System.

Rückgabezahlen steigen deutlich

Seit dem Start im Jänner 2025 ist die Zahl der retournierten Getränkeverpackungen stetig gewachsen. Im ersten Quartal waren es rund 36 Millionen Kunststoffflaschen und Metalldosen, inzwischen sind es über eine Milliarde. Damit liegt das Pfandsystem auf gutem Weg, die für das erste Jahr vorgesehene Rücklaufquote von 80 Prozent zu erreichen. Bis 2027 soll dieser Wert auf 90 Prozent steigen – und damit zwei Jahre früher als von der EU vorgeschrieben. Wie hoch die Rücklaufquote tatsächlich ausfällt, wird erst Anfang 2026 feststehen. Grund ist, dass viele Gebinde noch im Umlauf sind – von der Produktion bis zur Rückgabe vergehen im Schnitt sieben bis acht Wochen.

Vom Leergut zur neuen Flasche

Mit dem Pfandsystem wurde erstmals ein geschlossener Kreislauf zwischen Getränkeherstellern und Recyclingbetrieben geschaffen. Produzenten haben ein gesetzlich festgelegtes Vorkaufsrecht auf die gesammelten Materialien und können diese wieder für neue Verpackungen nutzen. So bleibt die Qualität der recycelten Rohstoffe erhalten, und die Abhängigkeit von Importen sinkt. Der gesetzlich vorgeschriebene Mindestanteil von 25 Prozent recyceltem Kunststoff in Flaschen kann künftig durch heimisches Material erreicht werden.

Mehrheit steht hinter Pfandsystem

Etwa 75 Prozent der Befragten bewerten das Einwegpfand positiv. Für die meisten ist ausschlaggebend, dass die Materialien im Kreislauf bleiben und wiederverwendet werden. Auch der Umweltaspekt spielt eine wichtige Rolle. „Nach zehn Monaten Einwegpfand zeigt sich: Das System wirkt. Es landen deutlich weniger Flaschen und Dosen in der Natur – ein sichtbarer Beitrag zum Schutz unserer Umwelt“, sagt Monika Fiala, Geschäftsführerin der Recycling Pfand Österreich GmbH.

Unterschiede zwischen den Bundesländern

Die Rückgabezahlen variieren regional. In Wien wurden bisher rund 239 Millionen Pfandgebinde zurückgebracht, in Niederösterreich 221 Millionen und in Oberösterreich 149 Millionen. In der Steiermark waren es 137 Millionen, in Tirol 74 Millionen, in Salzburg 69 Millionen und in Kärnten 64 Millionen. Vorarlberg und das Burgenland liegen jeweils bei rund 40 Millionen zurückgegebenen Flaschen und Dosen.

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

Das Pfandsystem soll langfristig dafür sorgen, dass wertvolle Materialien im Kreislauf bleiben und weniger Müll in der Umwelt landet. Nach zehn Monaten zeigen die Zahlen, dass das System angenommen wird und funktioniert – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft in Österreich.

(PA/red)

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