Waldbrandgefahr steigt: Bundesforste schlagen Alarm
Rund 80 Prozent der Waldbrände in Österreich entstehen durch menschliches Fehlverhalten.

Die anhaltende Trockenheit in Österreichs Wäldern erhöht das Risiko für Waldbrände. Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) warnen vor der wachsenden Brandgefahr und appellieren an die Bevölkerung, achtsam zu sein.
Mensch als Hauptverursacher
Rund 80 Prozent der Waldbrände in Österreich entstehen durch menschliches Fehlverhalten. Achtlos weggeworfene Zigaretten, offenes Feuer oder Grillen im Wald können verheerende Folgen haben. „Gerade jetzt, wo der frische Austrieb noch fehlt und die Vegetation vielerorts trocken ist, kann schon ein kleiner Funke genügen, um Laub oder Gras zu entzünden“, warnt Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der ÖBf.
Die ÖBf rufen dazu auf, im Wald besonders umsichtig zu sein. „Unser dringender Appell lautet, sich bedacht zu verhalten. Ein unachtsamer Moment kann zur Katastrophe führen“, betont ÖBf-Vorstandssprecher Georg Schöppl. Falls es zu einem Brand kommt, ist rasches Handeln essenziell. „Zögern Sie nicht, die Feuerwehr über Notruf 122 zu alarmieren, wenn Sie Rauch oder Flammen bemerken. Die ersten Minuten sind entscheidend“, so Schöppl weiter.
Prävention als Schlüsselmaßnahme
Um die Waldbrandgefahr zu minimieren, setzen die Bundesforste auf umfassende Präventionsmaßnahmen:
- Zusammenarbeit mit Feuerwehren und regelmäßige Übungen zur Waldbrandbekämpfung
- Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Waldbrandprävention
- Bewusstseinsbildung für Besucherinnen und Besucher durch die Kampagne #waldfairliebt
- Angepasste Waldbewirtschaftung mit verstärkter Durchmischung von Wäldern mit Laubholz, um Feuchtigkeit besser zu speichern
„Eine stabile Humusschicht kann dazu beitragen, Niederschläge besser aufzunehmen und bei Hitze Feuchtigkeit abzugeben – das ist entscheidend, um die Wälder widerstandsfähiger gegen Brände zu machen“, erklärt Gruber.
Survival im Wald bei Gefahr
Wenn man in einen Waldbrand gerät, zählt jede Sekunde. Ruhe bewahren und schnell handeln ist das oberste Gebot. Falls Flammen den Weg versperren, sollte man sich gegen den Wind bewegen, um Rauch und Funkenflug zu entgehen. Tiefliegende Gebiete wie Senken oder Flussbetten bieten besseren Schutz als Anhöhen, wo sich Feuer rascher ausbreitet. Falls kein Fluchtweg möglich ist, kann eine feuchte Jacke oder ein Tuch über Mund und Nase helfen, Rauchgase zu minimieren.
(PA/red)