Weiße Weihnachten werden seltener
In den Tälern Österreichs schmilzt Schnee in den letzten Jahrzehnten schneller, während die Alpen weiterhin winterlich bleiben.

In Österreich stellt sich auch heuer wieder die Frage: Werden die Feiertage weiß oder grün? Eine aktuelle Auswertung der GeoSphere Austria zeigt, dass dies stark von der Höhenlage abhängt. Während in den Bergen Schnee wahrscheinlicher ist, könnten die Niederungen auf grüne Weihnachten hoffen – ein Trend, der sich in den letzten Jahrzehnten verstärkt hat.
Weniger Schnee in Niederungen
Historische Messungen belegen, dass weiße Weihnachten in tieferen Lagen immer seltener werden. Klimatologe Alexander Orlik erklärt: „Natürlich gibt es von Jahr zu Jahr große Schwankungen, aber langfristig ist ein durchschnittlicher Dezember in Österreich in den letzten 50 Jahren um etwa zwei Grad wärmer geworden. In den tiefen Lagen liegt daher zu Weihnachten immer seltener Schnee.“ Beispiele aus Wien zeigen: In den 1950er und 1960er Jahren lag mehrfach Schnee am 24. Dezember, in den letzten Jahren ist dies jedoch zur Ausnahme geworden.
Berge bleiben schneereich
Deutlich anders sieht die Lage in den Alpen aus. Orte über 800 Meter Seehöhe, etwa Schoppernau in Vorarlberg, erleben fast jedes Jahr weiße Weihnachten. Schnee ist hier zuverlässiger als in den Tälern, auch wenn Ausnahmen vorkommen. Die Daten zeigen einen klaren Höhenunterschied: Je höher der Ort, desto größer die Chance auf eine winterliche Kulisse zu Weihnachten.
Extreme und Rekorde
Die Messreihen von GeoSphere Austria enthalten auch spektakuläre Werte. Am 24. Dezember 1962 lag in Innsbruck am Flughafen knapp ein Meter Schnee. In den letzten Jahrzehnten gab es sowohl milde Weihnachten mit Temperaturen um 20 °C als auch Frostperioden mit bis zu −30 °C. Diese Extremwerte verdeutlichen, wie stark das Wetter selbst zu Weihnachten schwanken kann.
Prognose für Weihnachten 2025
Kurzfristige Vorhersagen sind derzeit schwierig. Laut GeoSphere Austria deuten die aktuellen Modelle auf mildes Wetter hin, selbst in höheren Lagen. Verlässliche Aussagen für Heiligabend sind daher noch nicht möglich. Statistische Wahrscheinlichkeiten geben nur eine grobe Orientierung, konkrete Schneemengen lassen sich erst kurzfristig abschätzen. In den Niederungen Österreichs nimmt die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten grundsätzlich weiter ab, in den Bergen bleibt sie dagegen hoch.
(PA/red)