Windpark Lavamünd liefert Strom ohne Ende

Der Kärntner Energieversorger Kelag investiert 87 Millionen Euro in sieben Windkraftanlagen bei Lavamünd.

28.08.2025 14:39
Redaktion
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Im September beginnt die Kelag mit dem Bau des Windparks Lavamünd. Sieben Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 47,6 Megawatt sollen bis 2027 entstehen. Laut Unternehmensangaben wird die Anlage jährlich rund 79 Millionen Kilowattstunden Strom liefern – offiziell genug, um 23.000 Haushalte mit Energie zu versorgen. Doch anschaulicher wird die Dimension erst im direkten Vergleich.

Strom in Alltagseinheiten

  • Elektroautos: Mit 79 Mio. kWh könnten E-Autos rund 450 Mio. Kilometer zurücklegen (bei 17,5 kWh/100 km) – das entspricht etwa 11.200 Erdumrundungen.
  • Netflix-Streaming: Bei durchschnittlich 0,6 kWh pro Stunde wären das 130 Mio. Stunden Videostream – oder 15.000 Jahre Serien-Marathon.
  • Olympiapool: Die Energie würde reichen, um 27 olympische Schwimmbecken ein Jahr lang konstant auf 26 Grad zu temperieren.

Kärntner Maßstab – nachgerechnet

  • Kettensäge im Wald: Eine handelsübliche Elektro-Kettensäge benötigt rund 2 kW. Läuft sie 1 Stunde, sind 2 kWh verbraucht. Mit 79 Mio. kWh ließen sich also 39,5 Mio. Kettensägenstunden abdecken. Bei einem Schnitt von 0,5 Festmeter Brennholz pro Stunde wären das fast 20 Mio. Festmeter Holz – genug, um Kärnten über Jahre hinweg mit Kaminfeuer zu versorgen.
  • Brettljausn mit Wurstmaschine: Ein Profi-Schneidegerät zieht etwa 0,2 kWh pro Betriebsstunde. In einer Stunde lassen sich rund 1.000 Wurstscheiben schneiden. Mit 79 Mio. kWh wären also theoretisch 400 Milliarden Scheiben Kärntner Radel Wurst möglich – mehr, als die Kärntner Bevölkerung in einem Jahrhundert essen könnte.
  • Mostpressen: Eine moderne elektrische Hydropresse braucht für 100 Liter Saft etwa 1,5 kWh. Mit 79 Mio. kWh könnten also über 5 Milliarden Liter Apfelmost gewonnen werden. Verteilt auf 560.000 Kärntner wären das mehr als 9.000 Liter pro Kopf – genug für ein paar rauschige Jahrgänge.

Technische Eckdaten

Neben den Vergleichen gibt es auch harte Fakten: Noch heuer stehen Rodungen sowie neue und adaptierte Wege an. Im Sommer 2026 wird das Fundament errichtet, 2027 folgen die Aufstellung der Windräder und die Anbindung an das Umspannwerk Koralpe. Die Investitionssumme beläuft sich auf 87 Millionen Euro.

(APA/red)

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