Mehr E-Autos aus Europa würden 119.000 Jobs schaffen
Wettlauf mit USA und China - wiiw-Forscher empfehlen Energiewende zu beschleunigen
Mehr Elektroautos „made in Europe“ könnten europaweit 119.000 Jobs schaffen. Gleiches gilt für andere Schlüsseltechnologien der Energiewende: Das Zurückholen der Produktion von Photovoltaik-Modulen, Windturbinen, Batterien und Elektromotoren würde weitere 124.000 Arbeitsplätze generieren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU würde in Summe um 18,4 Mrd. Euro oder 0,13 Prozent steigen, errechneten Forscher des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw).
Österreichs Wirtschaft würde um 0,14 Prozent wachsen. Am meisten profitieren würden die Länder in Zentral- und Osteuropa, wie Tschechien oder die Slowakei, die jetzt schon viele Autos produzieren. Auch Deutschlands Wirtschaft würde mit 0,2 Prozent überdurchschnittlich profitieren.
„Obwohl unsere Schätzungen als eine Art Obergrenze für die Auswirkungen der Verlagerung dieser Technologien betrachtet werden könnten, sind sie möglicherweise eine Untergrenze für die potenziellen Auswirkungen grüner Technologien auf den wirtschaftlichen Wohlstand und die Beschäftigung, vor allem, wenn wir an die Zukunft denken“, erklären die Autoren Francesca Guadagno, Oliver Reiter und Robert Stehrer in der am Montag veröffentlichten Studie.
Grüne Technologien tragen nicht nur dazu bei, die CO2-Emissionen zu senken und die Erderhitzung zu stoppen, sie sind auch ein Wirtschaftsmotor, der zu steigenden Exporten, höherer Wettbewerbsfähigkeit und mehr Arbeitsplätzen führt. Dennoch sei Europa heute ein Nettoimporteur der meisten grünen Technologien und von ausländischen Importen, vor allem aus China, abhängig. Setze sich der Trend fort, werde der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit die europäische Industrie wahrscheinlich schwer treffen, so die Ökonomen. Sie empfehlen der Politik im Wettlauf mit China und den USA Investitionen in grüne Technologien zu priorisieren und die Abkehr von fossiler Energie zu beschleunigen.
APA/Red.
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