E-Auto-Boom schon zu Ende?
Sinkende Verkaufszahlen zeigen einen Trend zurück zum Verbrennungsmotor.
2035 sollte das Jahr sein, in dem das Verbrenner-Verbot EU-weit in Kraft tritt. Doch nun könnte es ganz anders kommen. Die vor kurzem wiedergewählte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht von einer „gezielte Änderung der Verordnung“ in Bezug auf das Verbrenner-Aus.
Das Schlüsselwort lautet E-Fuel. Synthetisch hergestellter Treibstoff, der mittels elektrischer Energie aus Wasser und Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Ammoniak hergestellt wird. Diese Alternative zum klassischen Treibstoff könnte die Legitimation des Verbrenners verlängern.
Laut der Marktanalyse des Beratungsunternehmens EY ist der Bedarf nach E-Autos im Juli um elf Prozent zum Vorjahr gesunken. Und das im gesamten EU-Raum. In Österreich sind es sogar zwölf Prozent.
China und der Preis
Ein Grund für den schleppende Verkauf ist der zu hohe Preise der in Europa hergestellten Stromer. Die Streichung der E-Auto Förderung in Deutschland führte zu einem rapiden Nachfragerückgang (30 Prozent). Sowohl gewerbliche als auch private Abnehmer von emissionsneutralen Fahrzeugen wurden dadurch in ihrer Kauflust ausgebremst.
Druck auf die Automobilpreise kommt auch aus China. Das Land ist früher auf den E-Mobilitätstrend aufgesprungen als die heimischen Hersteller. Aufgrund der Subventionen der chinesischen Regierung sind ihre Produkte um bis zu 20 Prozent günstiger als die EU-Modelle.
EU-Sonderzölle auf chinesische Elektroautos in einer Höhe von bis zu 37,6 Prozent sollen die Benachteiligung des heimischen Marktes entgegenwirken. Diese Zölle sind jedoch auf vier Monate begrenzt, denn es gibt diesbezüglich keine einheitliche Linie innerhalb der einzelnen EU-Staaten. Die Furcht vor einem Handelskrieg mit Peking ist dafür zu groß.
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